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Sahara: Die Ausschließlichkeit des UNO-Prozesses darf nicht durch Schritte getrübt werden (...)

03.06.2021-Johannesburg-Die Ausschließlichkeit des UNO-Prozesses, der auf eine politische Schlichtung der Frage der marokkanischen Sahara abzielt, kann durch keinen Schritt getrübt werden, der dessen Vorrang in Frage stellen bzw. dessen  Ausdruck in die Quere kommen würde, stellte der Botschafter Marokkos in Südafrika, Herrn Youssef Amrani, am Mittwoch die Behauptung auf.

In einem offenen Brief an die stellvertretende südafrikanische Ministerin für internationale Beziehungen und für Zusammenarbeit, Candith Mashego Dlamini, im Anschluss an eine Rede an der Universität Limpopo, worin Bezug auf der Grundlage von teilweise unparteiischen Einschätzungen Marokko und der Sahara-Frage gegenüber genommen wurde, erinnerte Herr Amrani daran, dass die Afrikanische Union (AU) diese Anforderung durch ihre Resolution 693, die im Juli 2018 auf der Ebene der afrikanischen Staatsoberhäupter auf dem AU-Gipfel in Nouakchott verabschiedet wurde, formell befürwortet hat.

„Die von Ihnen erwähnte Resolution 690 des Sicherheitsrats war ein wichtiger Wendepunkt in der Einleitung eines UNO-Prozesses, der im Laufe der Jahre (…) die alleinige Relevanz einer dauerhaften politischen realistischen  pragmatischen Lösung auf Kompromisswege anerkannt hat“, schrieb der marokkanische Diplomat an Frau Mashego Dlamini.

In diesem Kontext argumentierte er, dass das Königreich immer an allen großen Kämpfen beteiligt war, um brüderlichen und befreundeten afrikanische Staaten in ihrem Kampf um die Unabhängigkeit gegenüber Beistand zu leisten. „Südafrika hat dies am konkretsten und mit dem Eingeständnis des verstorbenen Präsidenten Nelson Mandela erlebt“, sagte er, argumentierend, dass „die finanzielle, militärische und politische Unterstützung des Königreichs Marokko ausschlaggebend für den Weg der Antikolonial-und-Anti-Apartheid-Geschichte“ war.

Und um fortzufahren, dass "Marokko nicht zu Unrecht des gleichen Übels angeklagt werden darf, das es an vorderster Front mit aller Kraft und mit all seiner Entschlossenheit bekämpft hat, sowohl intern als auch auf kontinentaler Ebene".

Der Diplomat erinnerte in diesem Sinne daran, dass die sogenannte Anerkennung des angeblichen „DARS“ durch die OAU nicht das Ergebnis eines Entscheids bzw. eines afrikanischen Willens sei, sondern der „Verletzung der Gründungscharta unserer Institution“. "Bar einer Abstimmung bzw. eines  Verfahrens hat die sogenannte „DARS“ die Türen der Organisation durch politische Prozesse aufgezwungen, die die internationale Legalität oder das Prinzip der afrikanischen Einheit nicht einhalten", schob er nach.

Und um fortzufahren, dass die panafrikanische Entstehung und Dynamik nicht auf die Gründung der OAU im Jahr 1963 reduziert werden kann, hinzufügend, dass diese Gründung die Krönung eines Ansatzes der Solidarität, der Einheit und der Brüderlichkeit ist, der von afrikanischen Führern ausgetragen wird, die Gründerväter der Institution sind, die sich Jahre zuvor in 1960 in Casablanca unter der Führung Marokkos sowie der Führung seiner Majestät des Königs Mohammed V. zusammengetan haben.

Herr Amrani versäumte es nicht, darauf zu verweisen, dass, wenn es einen Ort gibt, an dem sich Politiker der wissenschaftlichen und akademischen Strenge beugen müssen, dies tatsächlich auf der Universitätsbank ist, „wo unsere Jugend, unser erster Reichtum, einen kritischen Geist aufgebaut hat“, abstützend  auf dem Wissen und nicht auf Vorurteilen”. „Es gibt eine notwendige Unterscheidung zwischen Befindlichkeiten und Tatsachen, zwischen Urteilen und Geschichten und damit grundsätzlich zwischen Ideologien und Wahrheiten“, argumentierte er.

Der marokkanische Diplomat sagte, er habe immer daran geglaubt, dass die Verpflichtungen der beiden Staaten in Einklang gebracht werden müssen, um die gewünschte Dynamik voranzutreiben. „Unsere Verantwortung geht weit über kurze politische Ansichten und Allianzen von Umständen hinaus. Rabat und Pretoria teilen ein gemeinsames Schicksal, weil sie eine gemeinsame afrikanische Identität aufweisen und danach streben, einer Geschichte Ehre zu erweisen und eine Zukunft aufzubauen“, schloss er damit ab.

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