Gegenwärtige Künste

Malerei

Die Malereikunst in den Sudprovinzen steht in Verbindung mit dem Handwerk, wo die traditionellen Handwerker  Werkzeuge wie die Maler in der Produzierung ihrer Kunstwerke verwenden wie das Malmaterial und die Dünger. Zusätzlich dazu die Themen und künstlerischen und sozialen Inhalte, die sie gemäß reiner naiver Konzepte behandeln, zur Darstellung der Produkte des sahraouischen Handwerks.


Werkzeuge und Produkte des sahraouischen Handwerks

Die Stadt Laâyoune erfährt einen förmlichen Aufschwung im Bereich der Malerei, da nun die Stadt Maler in Obhut nimmt, derer Mehrheit die Malerei studieren. Trotzdem, die Realität der Malereikunst in dieser Stadt und in den übrigen Saharastädten stützt sich noch auf der Farbemalerei in relativer Abwesenheit der anderen Kunsttype wie die Bildhauerei, die Graphik, die Fotographie, die Zeramik usw…  


Kunststück des Malers Ibrahim Hissen (Laâyoune)

Das wichtigste Kennzeichen der Malereierfahrung in der Stadt Laâyoune liegt in dem großen klaren Unterschied auf der Ebene der Produktion des Kunststückes, der das Vorhandensein zahlreicher importierter Methoden widerspiegelt, und dies aus modernen Bewegungen wie die Zeichen, die Symbole, das Handdrücken und der arabische Buchstabe, sowie andere, die aus dem arabischen traditionellen Kulturerbe beziehungsweise, aus der Volkskultur inspiriert werden und dies was ihren Schönheits- und Ausdruckshintergrund anbetrifft.


Kunststück des Malers Abderrahmane Hida (Laâyoune)  

Zu den besonderen Kennzeichen des Malereitheaters in der Sahararegion im Allgemeinen und in der Stadt Laâyoune im Besonderen finden wir den Realismus bei dem Maler Abderahmane Hida, die das tägliche Leben in der Sahara sowie die Traditionen ihrer Bewohner darstellen.


Kunststück des Malers Abderrahmane Hida (Laâyoune)

Im Gegensatz zu dem Realismus, der durch die akademische Umrahmung und durch die Erfahrung bei dem Maler und Kritiker Ibrahim Hssin verschärft wird und der durch die liederische und lyrische Verwendung  der Farben gekennzeichnet ist, und dies gemäß freier und dynamischer Zusammensetzung, wozu seine Arbeit an der Mlahfa, der traditionellen Tracht der sahraouischen Frau, verhilft, als Stütze und Thema der Produktion seiner Kunststücke.


(Kunststück des Malers Ibrahim Hssin (Laâyoune)

Studien in der Malereikunst…

„ Die Süße des Themas stellt den Wert des Übergangs zum Stolz dar“

Roland Barth

Kann man über die Süße des Themas in der Malerei sprechen?

 Wenn es der Fall wäre, was sind die Gegebenheiten dieser Süße und worin liegen ihre Bedingungen?

Noch mehr, wem steht es zu, sie zu produzieren beziehungsweise zu schaffen? Ist es der Künstler? Ist es der Leser? Ist es das Thema an sich?
Zweifelsohne das bemalte beziehungsweise das skulpturierte Kunststück wird auch als innovativ betrachtet… dieses Thema wird dennoch schweigsam und nicht sprachlich gehandhabt, was aus ihm ein Feld voll an Symbolen und an Beschreibungsbedeutungen macht.

Gemäß dieser Einstufung worin liegt die Augensüße  Kant nach, die das Kunststück verschafft?
Selbstverständlich, es kann nicht über diese „Süße“ gesprochen werden, ohne über die Beziehung zwischen der konsumierten Quelle / dem Kunststück und dem Empfänger sprechen… diese Beziehung, die durch den Leser reaktiviert und die durch die Übereinstimmung zwischen zweien parallelen Elementen unterhalten wird: zwischen dem Kunststück als berührbare Stütze und zwischen dem Künstler an sich, mit all seinen eigenen Eindrücken und seiner emotionellen Sprache.



Und wenn Roland Barth Begriffe und Konzepte verwendet hat, um den literarischen Text auszulegen, wie das Zeichen, die Bedeutung, den Begriff und den Kontext, sind diese Begriffe auch einigermaßen auf das Kunststück anwendbar, und dies in unserem Versuch, seine Süße zu nachvollziehen. Diese Süße, derer Auslegungs und Analysestufe abweichen, je nach Empfänger. Das Kunststück ist in dieser Hinsicht eine symbolische Praxis, derer die Bedeutungswissenschaft „einen besonderen Vorsprung„ verliehen hat, der seine Naturzusammensetzung durchgesetzt hat, wodurch ihre Oberschichtgrenzen (Übergang von der Stufe der Kodierung zu der Stufe der Dekodierung) überschritten werden.  Daraus rührt die Süße des Kunststückes her, die die Augen anspricht und die in Verbindung mit seiner Komposition und mit unserer  Nachvollziehung  seines Bedeutungskomplexes steht. Mit anderen Worten, der Leser ist dazu aufgefordert, eine vertiefte Analyse des Kunststückes vorzunehmen und dies als zweiter Produkt dieses Kunststückes. Seine Rolle hinsichtlich dieses Kunststückes übersteigt einen prinzipiellen Kontakt und geht dazu über, seine Ausdruckszusammensetzung zu entziffern und zu der Symbolanalyse zu gelangen beziehungsweise beide Stufen in Übereinstimmung zu bringen (Julia Christeva zufolge)

Geschichtlich gesehen, steht diese Süße in der Malerei mit „dem Thema“ in Verbindung, in dem die religiöse, mythologische und heldenerische Szene einen wichtigen Raum eingenommen hat, dies die Geschichte hindurch, bevor sie bei dem Menschen in seinem idealen und perfekten Bild Niederlassung findet (die grichiesche Bildhauerei und die klassische Fotographie).

Es fällt schwer, die Entwicklung des Malereithemas  in einer vollständigen chronologischen Weise festzulegen, was als normal zu sein scheint, dies auf Grund der zahlreichen Verzweigungen und der geschichtlichen Missverständnisse, die diesen Bereich im Vergleich zu den übrigen Bereichen umgeben haben. Trotzdem, kann man einige Beispiele aufführen wie die Eindruckfotographie, am Beispiel des Kunststückes „Sonnenaufgang“ des Künstlers Claude Meunier (1874), das eine Spirale der Ironie und der  Verwunderung hervorgerufen hat und das als eine Antastung und eine Herausforderung für den europäischen Empfänger zu dieser Epoche sowie als eine Verstoßung gegen seine Geschmackmaßstäbe  betrachtet wurde, nach dem seine Augen sich für eine nicht kurzfristige Dauer an schönen Sachen gewöhnt haben (den Maßstäben des grossbürgerlischen Geschmacks zufolge).

Das Publikum darunter die Kritiker und Historiker wussten keinen Bescheid darum, dass die Eindruckfotographie (die zunächst als innovativen Skandal eingestuft wurde) später eine Süße für jeden Zuschauer sein wird… Diese Süße, die zu der Veränderung der Farbe auffordert, (die zuvor als Mittel zur Sachenfestlegung verwendet wurde) und dies von einer Beschreibungsfarbe zu einer unabhängigen und dynamischen Farbe, die das Auge anspricht, bevor dieses Letzte sie anspricht (Aufforderung des Auge zur Verschmelzung der Farben Schaffung der Farbenübereinstimmung innerhalb des Kunststückes über das Auge).

Und angesichts, dass die Süße durch unsere Bereitwilligkeit beeinflusst wird, sich die Sache anzusehen, können wir diese Süße erreichen auch bei unschönen Sachen, wenn wir sie zu einem Material für die Schönheitsproduktion verwandeln.

Was die Sexsuche (Libido bei Siegmund Freud) anbelangt, können wir herausstellen, dass die Tatsache, dass es Leonardo Da Vinci es misslungen ist, seine Verdrängung zu beherrschen, zu seiner Sexfälligkeit geführt hat, das Lächeln in seinem bekannten Kunststück (Jeocanda) ist eine Darstellung einer verlustig gewordenen Süße seit der Kindheit.

Malerisch noch, werden wir feststellen, dass die … ihre Süße in der Zerstörung und in der Anarchie gefunden haben… eine Situation, die ihnen durch die Kriegsbedingungen auferlegt wurde, und die ihren Schatten auf die Menschen hat herein fallen lassen, sodass diese Süße‚(die einzigartig ist) mit dieser pessimistischen und dunklen Farbe verschmolzen wurde und einen Ausdruck hinterlassen hat, der zu dieser Zeit „die Kunst gegen die Kunst“ benannt wurde.

Diese Abweichung zwischen den Süssearten verschwert den Unterschied zwischen den Kunstarbeiten, sodass die Kunstarbeit von Raphael und David, in ihrer Schönheit, der Härte Matis, der Ausdrucksfähigkeit Kalder und der Symbolisierung der Skulpturen Jakoumati und Anderer, gleichsteht.

Diese Süße, die wir bei schönen beziehungsweise unschönen Sachen erreichen, wurde nicht als wissenschaftlichen Rahmen studiert, erst, nach dem sie sich mit dem Gefühl, der uns heimsucht, verbindet. Hier ist „die Kunst des Gefühls“ zustande gekommen, die der deutsche Philosoph Alexander Baumgarten Mitte des 18. Jahrhunderts, 1750, entdeckt hat, und die den Namen Ästhetik genommen hat, Begriff, der dem grieschichen Wort Eësthetikos entliehen ist.

Im Allgemeinen wirft dieses Thema eine große Problematik auf, die unseren Vorbehalt zu dessen Behandlung widerspiegelt, und die eine Gruppe von psychologischen, sozialen und philosophischen Bereichen mit einbezieht, … dies ist eine Aufforderung zum Ausbau dieses Thema, um den von uns Alles erhofften Nutzen zu verallgemeinern.

Der Maler Ibrahim Hissin

Quelle: http://aslimnet.free.fr/editions/haissan/hai24.htm

 

 


    
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