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NGOs prangerten schwerwiegende Verstöße gegen die Menschenrechte in den Lagern Tinduf an

06.03.2024-Genf–Zwei Nichtregierungsorganisationen prangerten am Dienstag, dem 05. März 2024 in Genf die schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen in den Lagern Tinduf an, im algerischen Südwesten, während die internationale Gemeinschaft schwieg.

Das Afrikanische Netzwerk für Entwicklung, Regierungsführung und Menschenrechte (das RADHEG) verurteilte daher „das Schweigen der internationalen Gemeinschaft in Bezug auf die Gräueltaten, die ungestraft gegen die Sahraouis in den Lagern Tinduf unter der Komplizenschaft bewehrter Milizen der Front Polisario und der algerischen Armee begangen werden“.

In seiner Intervention während der allgemeinen Debatte über die Aktualisierung des Berichts des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte im Rahmen der 55. Tagung  des Menschenrechtsrats (des HRC) unterstrich die NGO RADHEG, dass „die schlimmsten Gräueltaten gegen diese Sahraouis, im Besonderen gegen die Menschenrechtsverfechter und gegen die Aktivisten in sozialen Netzwerken, begangen werden, es wagend, die vonseiten dieser Milizen begangenen Verbrechen an den Pranger stellen zu dürfen, darunter die außergerichtlichen Hinrichtungen, das gewaltsame Verschwindenlassen, die Vergewaltigungen, die Anheuerung von Kindersoldaten, die Sklaverei und die Veruntreuung der humanitären Hilfe.

Die NGO brachte ihre Besorgnis zur Sprache, im Besonderen „dass diesen schwerwiegenden Verstößen zum Trotz, die in den Lagern Tinduf auf algerischem Boden begangen werden, keiner der beiden Sonderberichterstatter, die dem Land in 2023 Besuch abstatteten, die Aufmerksamkeit auf die entführten Menschen auf algerischem Territorium gelenkt hat.“

Die NGO „Il Cenacolo“ verurteilte ihrerseits die anhaltende Komplizenschaft des algerischen Staates, des Gastgebers der Front Polisario, der die Augen vor den schwerwiegenden  Menschenrechtsverletzungen zudrückt, die gegen die Population der Lager Tinduf begangen werden, „das Versäumnis im Besonderen der Mechanismen der Vereinten Nationen anführend, im vorliegenden Falle der Mechanismen des Amtes des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen, im Rahmen der Genfer Flüchtlingskonvention das ihm übertragene Schutzmandat umsetzen zu haben“.

„Die saharauischen Flüchtlinge, die in den fünf Wohnlagern ausharren, die zur Gänze von der algerischen Armee umgezingelt sind, haben sich den brutalsten Formen der Repression zu stellen, die vonseiten der Führung der Front Polisario und der algerischen Armee ausgeübt werden, die systematischen Rückgriff auf außergerichtliche Tötungen ausübt“, bereute die NGO.

„Dies wird durch die jüngste Ermordung von 16 jungen Sahrauis bei ihrem Versuch, die Lager hinter sich zu lassen, veranschaulicht, die aus nächster Nähe erschossen wurden, sowie durch die Verbrennung von zwei weiteren sich noch am Leben befindlichen Menschen, nachdem sie vonseiten von Mitgliedern der algerischen Armee mit Benzin übergossen worden waren, ohne mit der Wimper zu zucken", bedauerte die NGO „Il Cenacolo“.

„Erzwungenes Verschwindenlassen ist eines der vonseiten der Henker der Front Polisario am häufigsten eingesetzten Mittel, um jede Stimme totmachen zu dürfen, die es wagt, die schwerwiegenden Verstöße der Milizen anzuprangern“, warnte dieselbe Quelle, als Beispiel „den Fall der Eltern von Mohamed Salem Al Kori“ anführend, dessen Schicksal seit dessen Entführung unbekannt blieb, sowie von Hunderten Sahrauis, die unter Folter verstarben bzw. in anonymen Gräbern am Rande der Stadt Tinduf in Algerien beigesetzt worden sind.

Die Organisation forderte die internationale Gemeinschaft dazu auf, „Druck auf den Staat Algerien ausüben zu haben, damit es seine Verantwortung im Hinblick auf die auf dessen Territorium vonseiten  seiner Armee und vonseiten der Milizen der Front Polisario gegen die Sahraouis begangenen Verbrechen wahrnimmt und das Schicksal der verschwundenen Sahrauis ans Licht bringt“ sowie dass die Henker der Gerichtsbarkeit überführt werden müssen.

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