Lyrik

Die Lyrik Hassanie wird als unbedingter Teil der Volkslyrik betrachtet. Ihr spezifischer Unterschied besteht in der   Tatsache, dass sie lyrische Metriken enthält, die durch die Artikulation der Vokalen abgemessen werden, die von einander in der Art und Weise, syntaktische Konstituente wie Nasb zu machen (Verarbeitung des Substantivs in Akkusativ beziehungsweise eines Verbs in Konjunktiv Ghafd) (Verarbeitung des Wortes in Genitiv, beispielsweise  Raf’a (das Aussprechen eines Endwortes mit „u“) und Soukoun  (Vermittlungskonsonant ohne Vokabel), abweichen. Einige Metriken sind obsolet geworden.




Der große Professor und Lyriker Badi Ould Mohammed hat die Lyrik Hassanie wie folgt definiert: „sie konstituiert einen Typ der Unterhaltung, der der gemeinschaftlichen und lokalen Sprache entnommen ist. Sie ist von einigen Regeln regiert, die den fünf Regeln der Chari’a (islamischer Gesetzgebung) ähnlich ist, insbesondere das Obligatorische, das Empfehlenswerte, das Erlaubte, das Verwerfliche und das Verbotene.





Zu Momenten ist die Lyrik für den Lyriker Hassani eine Prosaform, die ihm als Thema dient. Er bearbeitet sie und webt danach seine Leinwand aus Worten, um sie zu vervollkommnen. In einem anderen Ort macht er daraus einen kompletten Körper und lässt keinen Zusatz beziehungsweise kein Abnehmen zu und nimmt ihren Platz unter allen übrigen Schaffungen mit ihrer Schönheit und ihrer Hässlichkeit, mit ihren kurzen und langen Texten…usw ein.

Wie alle anderen Formen der im Dialekt Hassani oder im klassischen Arabisch geschaffenen Lyrik, hat die Lyrik Hassanie ihre spezifische Bedeutsamkeit. Trotz der Tatsache, dass die Lyriker stolz darauf sind, die Grenzen der Standardlyrik zu überschreiten, ist die Lyrik Hassanie mit gemeinschaftlich im Standardarabisch verwendeten Begriffen beziehungsweise mit bedeutungsträchtigen Sätzen aufgefüllt, daneben mit lexikologischen Entlehnungen aus anderen Sprachen, mit Hadiths, mit Koranversen sowie mit arabischer Lyrik aus allen Epochen.



Zahlreiche Schriftsteller haben sich in der Abfassung der Lyrik Hassanie ausgezeichnet. Es handelt sich im Großen und Ganzen um Sänger, die im Dialekt Hassani als Lkaoun bekannt sind, die nach Ansicht einer Unzahl von eminenten Lyrikern sich der Kritik der Lyrik hingeben, um ihre Qualität zu verbessern.


Es existieren darüber hinaus Sänger-Lehrlinge, die nur die Gedichte der Anderen erlernen.


Unter den Besonderheiten der Volkslyrik Hassanie, kann man die folgenden Regeln zitieren:

1-Was als zulässig betrachtet wird: ein Lyrikgenre, das mit den Reimen vervollständigt wird und das keinen Zusatz beziehungsweise kein Abnehmen, keine Miteinbeziehung beziehungsweise keinen intransitiven Charakter, keine Assonanz beziehungsweise keine Extraktion, keine Nunnation  beziehungsweise keine Umschreibung, sei sie eigentümlich sei sie entgegengesetzt, zulässt.

2- Was verwerflich in der Lyrik Hassanie ist: Zai (die Emphase wird auf „z“ gesetzt), überdies die Verwendung ausländischer Wörter im Dialekt Hassani, vor a allem die Wörter, die aus dem Standardarabisch kommen, denn die Lyriker betrachten dies als Schwächesignal seitens des Lyrikers. Eine solche Mischung zwischen dem Dialekt Hassani und dem Standardarabisch wird nicht zwangsläufig geschätzt.

3-Was Tabu ist: d.h. was in der Lyrik Hassanie verboten ist, Adla’a, d.h., dass es Teile des Gedichts gibt, die was die Lexikologie  anbetrifft, nicht kompatibel sind (Taflouit). Dies bedeutet, dass sie entweder überflüssig oder nicht existent sind und dass der exzessive Einsatz beziehungsweise die Knappheit der Wörter zu der Verwirrung und zum Verlust der Bedeutung führen kann. Man nennt dies  La’war oder Al’ur.      

4- Was zu der Aufgabe gehört: dies betrifft, was gemeinschaftlich in der Lyrik Hassanie als Respekt des Rhythmus und als  Kalf (Lyriklinie) benannt wird, Attal’a (das Gedicht selbst) oder  Assabba (ein bestimmtes Gedicht) sollen die Regeln des Reimsystems einhalten und keiner Watr (die Existenz der unregelmäßigen Versen) ist akzeptabel.

5- Man empfiehlt, dass  Attal'a (Gedicht) einen Kaaf (eine Lyriklinie)haben soll, der eng, was die Bedeutung und die Struktur anbetrifft, verbunden ist, sei es am Anfang des Gedichts, wo er als Erklärung dienen soll oder am Ende des Gedichts, wo er die Bedeutung unterstreicht. Darüber hinaus darf es darauf hingewiesen werden,  dass es bevorzugt wird, dass die Zusammensetzung der Lyrik Hassanie im lokalen Dilaket und nicht im Standardarabisch abgefasst wird, das lokale Dialekt ist der wahrhaftige ästhetische Maß dieses Lyrikgenres.

Die Metrik und der Rhythmus der Lyrik Hassanie haben zwei bedeutsame Phasen durchlaufen:
 
An erster Stelle- vor der Musik: auf dieser Ebene wurde  die Lyrik als hervorragenden Prosetyp betrachtet. Die Lyriklinien waren nicht aufeinander abgemessen und es gab keinen Platz für Attal’a (das Gedicht selbst) und wenn es einen solchen Platz gab, durfte er nur eine, zweie, dreie, sogar viere Reimform besitzen.

Überdies betraf die eine spezifische Linie regierende Metrik vor allem die Vokabel, d.h. wenn diese kurz oder lang waren, ohne Berücksichtigung des Alphabets.

Die Lyrik Hassanie ist so eine ganze Zeit hindurch geblieben. In der Folge brach eine neue Phase ein, während derer die Lyrik ein noch höheres Niveau der Reife erreicht hat. Die Lyriker haben damit angefangen, den Rhythmus zugunsten der Konsonanten, die der Harmonie des Ganzen entsprechen, zu beschränken.

Ein anderes Kennzeichen entstand. Es hat darin bestanden, eine noch größere Bedeutung der Äquivalenz der Linien und dem Abmessen dieser Letzten mit der grossmöglichen Egalität beizumessen, jeglicher Zusatz beziehungsweise jedes Abnehmen waren vollkommen ausgeschlossen.

Auf diese Weise hat sich das Reimsystem stabilisiert und Alhumr sowie Al’qrab kamen zustande, und die die Fundamente der lyrischen Metrik oder des Reimsystems in der Lyrik Hassanie geblieben sind.

An zweiter Stelle: das Hervortauchen der Musik hat einen Vorsprung für die Lyrik Hassanie gen eine noch hochentwickeltere Phase präsentiert, da nun die Lyriker dazu gezwungen waren, ihre Worte mit musikalischen Rhythmen zu begleiten. Dies bedeutete aber nicht, dass das Gedicht, das nicht  von einem musikalischen Rhythmus begleitet war, einfach inakzeptabel wurde. Konsequent fing die Musik damit an, die lyrische Metrik in der Lyrik Hassanie gemäß der Metrik der arabischen Lyrik zu prägen.

Die Idee ist insbesondere aufgetaucht, dass jede Phase ihren Rhythmus, ihre musikalische Besonderheit und sogar ihre eigene Lyrik aufwies, die nicht in anderen Situationen eingesetzt werden durfte. Attal’a wurde der globalen Struktur eines Gedichts hinzugefügt, ohne die Tatsache zu erwähnen, dass die Konsonanten bis zu acht Einheiten gesteigert werden konnten.

Es darf hier darauf ingewiesen werden, dass die in den vorgängigen Phasen existierende Lyrik erkennbar blieb. Ihre differenten Metriken waren in einer einzigen Metrik organisiert (Metrikbecher). Es gab ebenso eine Anzahl von metrischen Schemen  (Arrasm, Almassaar’i, Al’asir, Ashtan, Azmoul, Atrous et Alwakidi).

Dennoch strebte die Entwicklung der Volkslyrik danach, die Anzahl der metrischen Schemen zu reduzieren und ausschließlich die jenigen, die heutzutage nicht mehr familiär sind, zu schützen.

1- Ba’amrane: Der Ton "k" in der Lyrik Ba’amrane ist um sieben Konsonanttöne umstrukturiert, die sich von einem dynamischen Zustand zu einem statischen Zustand entwickeln.

2- Merimida : es handelt sich um eine Metrik, die eng mit der Art und Weise, wie die Reimkunst Ba’amrane aufgebaut wird und wie ihre Strukturierung um sieben Konsonanttöne erfolgt, verbunden. Dennoch weicht sie von der Art und Weise ab, wie die Konsonanten zusammengefügt werden, denn sie fängt mit zwei Gruppen von Konsonanten, worauf eine Konsonant folgt, und manchmal mit der einen und derselben Konsonant an.

3- Assaghir (buchstäblich das Kleine): sein hauptsächliches Kennzeichen residiert darin, dass es allein nicht ab dem ersten Teil abgemessen wird, sondern dass es es nötig hat, ab den ersten zweien Punkten betrachtet zu werden, da nun es um sieben Konsonanttöne im ersten Teil, fünf im zweiten Teil, aufgebaut wird, und nie mit einer Modalkonsonant abgeschlossen wird. Es ist daneben durch die Tatsache gekennzeichnet, dass eine Vermittlungskonsonant für jedes Ganze von Konsonanten als notwendig erscheint und dass der dritte Ton auch ein Vermittlungston sein soll.

4- Lbir : Es erfolgt im Groben nach den selben Prämissen wie des Albtit trotz der Tatsache, dass es einen Konsonantton minderen Effekts aufbringt. Die Lyrik, die das metrische Motiv des lbtit befolgt, schließt sieben Konsonanten mitein und ist mindestens im ersten Teil durch das, was in der Lyrik Hassani als Lehrache bekannt ist, charakterisiert. Der zweite Teil, dennoch, wird in Opposition zu dem ersten Teil vermindert, was ein anderes Kennzeichen konstituiert, das es vom lbtit  unterscheidet. In einigen spezifischen Umständen kann es in das, was    gemeinschaftlich als Btatrateq oder  Mimaiat Lbir bekannt ist, verwandelt werden.

5- Lbtit  :weist zwei differente Sorten auf, was als unter dem Namen dem unvollständigen Lbtit, das mit sieben Konsonanten abfasst wird, und dem vollständigen  Lbtit mit acht Konsonanttönen, bekannt ist. Im Allgemeinen wird das vollständige  lbtit als sicherer, verglichen mit den metrischen Motiven der Lyrik Hassanie wegen der Einbeziehung einer großen Zahl von Konsonanten, betrachtet.

Der Grund für die Aufteilung in zwei Teilen, einem vollständigen und einem nicht vollständigen, liegt darin, dass die lyrische Musikalität so sie als hauptsächlich musikalisch betrachtet. Es bestehen zwei Bezeichnungen für dieselbe Metrik: A’adal und Biqi.


    
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