Das Zelt ist die hauptsächliche Einheit, woraus Lafrig besteht, das eine Gruppe von Zelten ist, die einander angrenzend sind, entweder infolge der Verwandtschaft, der Nähe der Weiden und des Wassers oder  infolge eines anderen Grundes. Das Zelt ist nicht nur ein Raum für die finanzielle Stabilität, sondern es verkörpert einen starken Rahmen für die sozialen und familiären Beziehungen.  Wird es gesagt: dies ist das Zelt von Jemandem, dann heißt es seine kleine beziehungsweise große Familie oder wird es gesagt: Jemand hat ein Zelt angelegt, heißt es, dass er geheiratet hat…

Das Zelt wird aus dem Fell der Ziegen oder aus dem schwarzen Fell des Straussvogels hergestellt, wenn das Fell in großem Masse vorrätig ist. Das Zelt wird in Form von langen Einheiten gewebt, je nach Belieben des Eigentümers, wenn er es ausbauen möchte.

Die Breite der Einheit übersteigt nicht ungefähr 50 beziehungsweise 60 Zentimeter. Diese Haupteinheit wird im Sprachgebrauch der Zeltherstellung „Laflig“ bezeichnet. Die saharawische Frau verfährt auf dessen Weben via präzise Etappen, die mit der Befreiung der Ziegen von ihrem Fell anfängt, bis das Zelt die Familie beherbergt und ihre Eigentümer schützt. Diese Etappen lauten unter anderem: „Atfer“, „Laghzil“, „Labrim“, „Mhet“, „Tasdi“, „Inziz“, „Lakhyat“.

Unterschiedliche Werkzeuge tragen zur Vorbereitung dieser Arbeit bei, meistensfalls Holzwerkzeuge wie „Karchal“, „Maghzal“, „Mabram“, Soussiya“ und „Manbrez“ und manchmal Eisenwerkzeuge wie „Ibr“, Mkhnate“, „Medra“ …usw.

Das Zelt stützt sich auf zwei Säulen, die in einer Bogendecke aus Holz „Hmar“ aufeinandertreffen. Diese Bogendecke wird manchmal durch ein Stoffstück ersetzt, das die Säule umgibt, damit sie nicht aus der Mitte des Zeltes auseinandergeht und die sie hinaufträgt. Das Zelt wird in die Erde dank von achtteiligen Seilen „Lahaoulef“ beziehungsweise „Dahra“ dank dreiteiliger offener Ringe „Lakhrab“ hinuntergezogen.

Das Zelt beherbergt alle Lebensnotwendigkeiten, sei es Utensilien, Decken oder Nahrungsmittel, die so angeordnet werden, dass man die Gäste empfangen, ihnen Etwas auftischen und ihnen Unterschlupf anbieten kann, in einer einfachen gemütlichen Stimmung, die die Gastfreundlichkeit widerspiegelt. Man kann die soziale und wirtschaftliche Stelle aus dem Volumen des Zeltes und aus der Position einer Person erschließen, und dies in einer Ordnung, die den Zelten des Lafrig gleichwertig ist.